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Iran FreigelassenPhilippinen: Schießbefehl

Auf den Philippinen stellt nicht nur COVID-19 eine Gefahr dar. Ausgangssperre und Schießbefehl des Präsidenten bedrohen zusätzlich das Leben.

Auch ohne Corona-Krise lebten laut Angaben der Weltbank 2019 auf den Philippinen mindestens 20,8% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.  Die Situation wurde nun durch drastische, zum Teil weit überzogene und die Not der armen Bevölkerung völlig missachtende, Maßnahmen verschlimmert. Die Ignoranz dem Leiden des eigenen Volkes gegenüber gipfelt in dem Schießbefehl von Präsident Duterte. Jeder „Unruhestifter“ könne und – so vermuten einige – solle einfach erschossen werden. Dieser Befehl kam, nachdem sich Slumbewohner zu einem Protest an einer öffentlichen Straße getroffen hatten. Seit dem Lockdown, also seit Wochen, hatten sie keinerlei Hilfs- und Versorgungsgüter erhalten.

Slum von Tondo Manila
Zielgruppe unserer Projekte auf den Philippinen sind die Bewohner in dem Slumgebiet von Tondo Manila. Dort leben die Menschen von der Hand in den Mund. Wie überall auf der Welt bedeutet die Ausgangssperre für die Tagelöhner eigentlich nur eines: Hungertod. Zu dem Versorgungsproblem kommt die katastrophale hygienische Lage. Wasser gibt es nur rationiert - zwei Mal die Woche. Niemand wird dieses kostbare Nass zum Waschen verschwenden, sondern zum Trinken nutzen. Und soziale Distanz in Tondo, einem der am dichtesten besiedelten Orte der Erde mit über 65 000 (!) Menschen pro Quadratkilometer, klingt wie ein Witz. Da das Gesundheitssystem nur für die Reichen ausgelegt ist, ist ein ernster Verlauf der Infektion für viele ein sicheres Todesurteil.

Überlebenshilfe
So haben wir neben unseren regulären Projekten ein Hilfsprojekt begonnen und planen, es bis zum Ende der Krise fortzuführen. Unser Mitarbeiter und seine Hilfsorganisation vor Ort kaufen vor allem Reis und weitere Lebensmittel ein.  80 Familien in Tondo, die direkt auf der Müllhalde leben, sowie weitere 300 arme Familien  aus dem weiteren Projektumfeld, die wegen des Lockdowns keine Verdienstmöglichkeiten mehr haben, werden so versorgt.  In Tondo gehören zu einer Familie im Schnitt zehn, zu den 300 anderen Familien 5-10 Personen.

Global gesehen oder auch nur in Blick auf die Philippinen, ein Tropen auf den heißen Stein. Gewiss. Aber einer, der das Überleben vieler sichert. 

Bitte helfen Sie uns. Ein Überlebenspaket für eine Familie, mit der diese etwa eine Woche auskommen kann, kostet nur 50 EUR.