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Südsudan: Aus der Schusslinie

Mit UN-Hubschraubern mussten unsere Mitarbeiter in Kachipo/Südsudan aus ihrem Einsatzgebiet evakuiert werden.

In Kachipo, im Grenzgebiet zu Äthiopien gelegen und von der Zivilisation bisher wenig berührt, betreibt unser Projektpartner, unterstützt von Nehemia, eine Grundschule. Monatelang von ihren Familien und den Annehmlichkeiten des mordernen Lebens getrennt, halten die Lehrer dort unter schwierigen Bedingungen aus. Als Ergebnis der jahrelangen Arbeit gibt es dort jetzt erstmals Jugendliche, die lesen und schreiben können und damit eine Perspektive für ein Leben außerhalb der angestammten Lehmhütte haben. Blutige Stammesfehden haben diese Arbeit jetzt vorerst beendet.

Der Südsudan wird immer wieder von Krisen und gewaltsamen Auseinandersetzungen erschüttert. Konflikte flammen auf nationaler und lokaler Ebene auf. Letztere oft genug bedingt durch uns fremde Traditionen. Wer zum Beispiel Dutzende von Kühen als Brautpreis zahlen muss, raubt diese vom benachbarten Stamm und stellt damit seine Mannesreife unter Beweis. Derzeit bekämpfen sich die Murle und die Jiye. Bereits fünfzig Menschen verloren dabei ihr Leben. Diese Auseinandersetzungen gefährden auch unsere Projektmitarbeiter in Kachipo. So mussten wir sie kurzfristig in Sicherheit bringen.