Vor den Pflug gespannt

Die Arbeit mit den Ochsen ist noch etwas ungewohnt, aber der junge Meinit ist eifrig bei der Sache.

Sein Stamm im Südwesten Äthiopiens hatte bisher nicht viel mit Ackerbau am Hut. Die halbnomadischen Hirten ernährten sich bisher fast ausschließlich vom Blut und der Milch ihrer Rinder.

Horizonterweiterung
Diese Lebensgrundlage ist in den letzten Jahren zunehmend gefährdet, seit durch immer wiederkehrende Seuchen der Rinderbestand der Meinit dezimiert wurde. Ein Hilferuf unserer äthiopischen Partner erreichte Nehemia. Eine großangelegte Impfaktion wurde gestartet und so konnte der Rinderbestand erhalten werden und sich sogar erholen.

Aber damit nicht genug. Die Frage kam auf, wie die vollständige Abhängigkeit von den Rindern abgemildert werden könnte. Im Gespräch trug der Häuptling seine Wünsche vor: „wir wollen auch Ackerbau lernen wie die Menschen im Hochland, wir brauchen Schulen für die Kinder, medizinische Versorgung und Kleider.“

Zusatzausbildung
Alles können wir nicht erfüllen, aber ein erster Schritt ist gemacht. Zunächst ging es darum, die Nahrungsgrundlage zu verbreitern und die Selbstversorgung zu fördern. Pfluggewohnte Ochsen wurden im Hochland gekauft und tun mittlerweile bei den Meinit ihren Dienst. Die erste Gruppe von jungen Männern wurde im Pflügen geschult und dabei die Felder für die erste Maisaussaat vorbereitet. Mittlerweile ist die erste Maisernte eingebracht. Ein kleiner Schritt in unserem Projekt, aber für die Meinit eine völlig neue Perspektive.