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Amil musste sterben

Unsere Sozialarbeiterin sucht regelmäßig Slums auf und hält Ausschau nach vernachlässigten oder »entsorgten« Kindern. Sie findet ein völlig abgemagertes, halbtotes Kind, ca. drei Jahre alt und nur fünfeinhalb Kilo schwer. Wir bringen Amil sofort ins Krankenhaus. Doch jede Hilfe kommt zu spät. Nach sieben Tagen stirbt er. Ich halte seine kleine Hand und weine. Solche tragischen Ereignisse machen mich unendlich traurig. Und die Gleichgültigkeit von Philippinos gegenüber dem Schicksal ihrer Kinder frustriert zutiefst.

Rain darf leben
Der kleine Rain ist am 24. April 2015 zu uns ins Heim gekommen – ähnlich einem Skelett. Ob wir ihn wohl durchbringen können? Ehrlich gesagt, ich habe nicht daran geglaubt. Wenn ich mir den Kleinen heute anschaue, dann weiß ich, warum ich trotz aller Anstrengungen, oft mit Frust und Stress verbunden, diese Arbeit tue. Und warum ich sie gern tue.

Manila ist eine Millionenmetropole; moderne Hochhäuser und Einkaufszentren stehen unweit von ausgedehnten Slums, in denen Kinder hilflos leben, leiden und sterben. Manche - sofern sie nicht schon bei der Geburt im Auftrag der Mutter durch spezielle Hebammen getötete worden sind - werden buchstäblich »entsorgt«. Um diesen Kindern helfen zu können, haben wir ein Kinderheim »House of Hope« und eine Kindertagesstätte gebaut. Im Heim nehmen wir weggeworfene, verlassene oder verwaiste Kinder auf, die von Mangel und Krankheit schwer gezeichnet sind.
In unserer Tagesstätte »Nutrition Center« können Eltern tagsüber ihre unterernährten Babys und Kleinkinder von 0-3 Jahren in Obhut geben. Wir versorgen sie medizinisch, waschen und füttern sie. Abends werden sie von den Eltern wieder abgeholt. Ohne unsere Hilfe würden die wenigsten dieser Kinder ihren vierten Geburtstag erleben.

Mehr Kinder sollen Leben dürfen
Der kleine Amil ist kein Einzelfall. Fast jede Woche finden wir abgemagerte Kinder, die wir gern aufnehmen würden, aber nicht können, weil unsere Kapazitäten begrenzt sind. Deshalb planen wir ein zweites Kinderzentrum auf einem gut gelegenen Grundstück, das uns zu einem ungewöhnlich günstigen Preis angeboten wird. Die Ausmaße erlauben auch den Anbau von Lebensmitteln zur Selbstversorgung, denn die Ernährung der Kinder ist ein großer Kostenfaktor.

Wenn sich 100 Leute finden lassen (z.B. Sie und 99 andere), die je 2000 EUR für das Projekt beitragen würden, wäre der Kauf des Grundstückes gesichert - und damit das Leben zahlreicher Kinder.